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WGT 2019 SLOWENIEN – LÄNDERINFORMATIONEN

Land:Slowenien – Republika Slovenija – unser südliches Nachbarland
Größe:Die Fläche von ca.20.273 km2 ist etwa1/4 der Fläche Österreichs.
Lage:Übergang zwischen Mittel- und Südosteuropa, grenzt nördlich an Österreich, südlich an Kroatien, östlich an Ungarn und westlich an Italien und das Adriatische Meer.
Klima:Alpines Klima (W/NW), kontinentales Klima (N/O), mediterranes Klima (W/SW)
Slowenien lässt sich in vier unterschiedliche Landschaften unterteilen:
Im Nordwesten sind die Hochgebirgszüge der Julischen Alpen, Karawanken und Steiner Alpen.
Im Südwesten, in der Nähe zur Adria ist die Landschaft mediterran. Im Süden beginnen die Karstgebiete, die teilweise der Halbinsel Istrien zugeordnet werden.
Im Osten, in der Nähe zur ungarischen Grenze geht das Land in die Pannonische Tiefebene über.
Flora und Fauna:Slowenien beeindruckt mit einer einzigartigen biologischen und landschaftlichen Vielfalt. Flüsse, wie die Sava und die Soca, prägen die Landschaft und versorgen Wiesen und Wälder mit Wasser. Der höchste Berg Sloweniens, der Triglav (2864m) liegt im Zentrum des gleichnamigen Nationalparks. Mehr als ein Drittel der Fläche sind Natura-2000 Gebiete, das ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten für gefährdete Pflanzen und Tierarten innerhalb der Europäischen Union.
Staatsform:Republik, parlamentarische Demokratie.
Staatsoberhaupt:Staatpräsident Borut Pahor; seit Dez. 2012 im Amt, wiedergewählt im Oktober 2017
Hauptstadt:Ljubljana (Laibach) mit 288.919 Einwohnern (März 2017).
Die Universitätsstadt ist für ihre Grünflächen bekannt, darunter der weitläufige Tivoli-Park. Der Fluss Ljubljanica windet sich durch die Stadt und trennt die Altstadt vom modernen Geschäftszentrum. Ljubljana verfügt über zahlreiche Museen, wie das Nationalmuseum und das Museum für moderne Kunst.
Nationalfeiertag:25.Juni (Jahrestag der Proklamation der Eigenstaatlichkeit im Jahre 1991) und der 26. Dezember (Tag der Unabhängigkeit und Einheit).
Geschichte:Ab Mitte des 14. Jh. gehörte das gesamte Gebiet des heutigen Slowenien zum Herrschaftsgebiet der Habsburger und wurde 1918 Teil des neugegründeten Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (Königreich Jugoslawien). Im Zweiten Weltkrieg war Slowenien aufgeteilt und unter deutsche und italienische Besatzung gestellt. 1945 kam Slowenien zum wieder gegründeten, jetzt aber kommunistischen Jugoslawien. Am 25. Juni 1991 löste sich Slowenien aus dem Staatsverband Jugoslawien und erklärte seine Unabhängigkeit.
Slowenien ist seit März 2004 Mitglied der Nato und am 1. Mai 2004 der Europäischen Union beigetreten.
Landessprache:Slowenisch, regional auch Italienisch und Ungarisch.
Primoz Trubar, lutherischer Kirchenreformator (1508-1586), gilt wegen seiner Übersetzung der Bibel ins Slowenische als Begründer der slowenischen Schriftsprache und Literatur. Auf der 1 Euro Münze wird er und sein Werk gewürdigt. Ihm zu Ehren ist der Reformationstag, 31. Oktober, slowenischer Staatsfeiertag.
Bevölkerung:Ca. 2,06 Millionen Einwohner (März 2017);
laut Umfrage 2002 sind ca. 83,1% Slowenen, 2% Serben, 1,8% Kroaten, 1,6% Bosniaken, 0,3% Ungarn, 0,2% Italiener, Romaund ca. 680 Menschen deutschsprachig.

Kultur:

Kultur als Instrument der Identitätsfindung, aber auch des internationalen Austausches besitzt für Slowenien großen Stellenwert. Neben öffentlichen Kultureinrichtungen existiert eine reichhaltige unabhängige Kulturszene.
Religionen:57,8% römisch-katholisch, 2,4% Muslime, 2,3% Orthodox, 0,8% Protestanten;22,8%ohne Angaben (Zensus von 2002).
Bildung:Das slowenische Schulsystem hat eine neunjährige Grundstufe, sowie eine vierjährige Gymnasialstufe. Daneben existieren berufsbildende Mittelschulen.
Wirtschaft:Slowenien erlebte im Zusammenhang mit der globalen Finanzkrise seit 2007 einen massiven wirtschaftlichen Einbruch. Seit 2014 wächst die Wirtschaft wieder leicht und die Arbeitslosenzahlen sinken. Dabei gibt es allerdings regionale Unterschiede. Die Bevölkerungsentwicklung steht wie in anderen Industrienationen vor ähnlichen Herausforderungen: die Gesellschaft altert, die Geburtenrate lag 2015 bei 1,57 Kindern pro Frau.
Währung:Seit 1. Jänner 2007 ist die Landeswährung der Euro.

Quellen: Auswärtiges Amt.de/Bundesregierung.de/Wikipedia

WGT 2020 SIMBABWE – LÄNDERINFORMATIONEN

Land:Simbabwe – Nyika yeZimbabwe/Republic of Zimbabwe – ehem. Südrhodesien, „große Steinhäuser“ in Sprache der Shona (dzimba = Häuser, mabwe = Steine)
Größe:Die Fläche von ca. 390.580 km² ist mehr als 4,5 mal so groß wie Österreich.
Lage:Simbabwe ist ein Binnenland im südlichen Afrika. Im Norden grenzt es an Sambia, im Osten an Mosambik, im Süden an Südafrika und im Westen an Botswana. Im Nordwesten ist die Grenze zu Namibia rund 150m entfernt.
Klima:Subtropisches und tropisches Klima – schwüle Sommer (über 35°), Trockenzeit im Winter (um 25°), Regenzeit von November – März mit 90% der Niederschläge. Ein Großteil des Landes liegt auf höheren Lagen, im Sommer mit Temperaturen um 25-30°, im Winter auch z.T. Nachtfrost mit -5°. Aufgrund des Klimawandels kommt es zu vermehrten Dürreperioden aber auch starken Regenfällen und Überschwemmungen.
Flora und Fauna:

Der Fluss Sambesi bildet die nördliche Grenze zum Sambia. Ein Großteil des Landes liegt auf einem Hochplateau, dem High Velt (ca. 1000-1600m Höhe). Mount Nyangani ist mit 2592m der höchste Berg Simbabwes und liegt im gebirgigen Osten, den Eastern Highlands. Im Hochplateau befinden sich viele Nationalparks, wie dem Gebirgspark Chimanimani Nationalpark oder dem Matobo Nationalpark mit seinen berühmten balancierenden Felsen (ältester Nationalpark Simbabwes, gegründet 1926 als Rhodes Matopos National Park). Der wohl berühmteste Park ist jedoch der Nationalpark Victoria Fälle im Westen, die seit 1989 UNESCO Weltnaturerbe sind.

In der Trockensavanne dominieren Miombo- und Mopanewälder, Affenbrot (Baobab)- & Leberwurstbäume, Teak- & Mahagonibäume. Zahlreiche Pflanzenarten wie Hibiskus, Blauregen, Kassien, Spinnenlilie & Ruhmeskrone – die Landesblume Simbabwes – verschönern die hügelige Landschaft. Rund 350 verschiedene Säugetierarten (wie Büffel, Elefant, Rhinozeros, Giraffe, Leopard, Löwe, Zebra, Antilope), Schlangen, Eidechsen, über 500 Arten Vögel & 131 Arten Fische bereichern die Artenvielfalt des Landes. Abholzung und Wilderei sowie ein Zuwachs der Bevölkerung haben jedoch zu einer starken Reduktion des Artbestandes geführt, allein zwischen 2000-2007 starben 60% der Wildtiere.

Staatsform:Republik mit Präsidialsystem
Staatsoberhaupt:Präsident Emmerson Mnangagwa, gewählt am 24. 11. 2017, nach Sturz von Robert Mugabe. Er war seit 1980 Minister unter Mugabe in diversen Ressorts (u.a. für Staatssicherheit und Geheimdienst von 1980-1988, wo er Mit-Urheber für die Ermordung Tausender Ndebele war – siehe Punkt Geschichte) und von 2014-2017 Vize-Präsident unter Mugabe.
Hauptstadt:Harare (bis 18.4.1982 Salisbury) liegt im nördlichen Teil des Landes mit einer Fläche von rund 960km2 und liegt auf 1483m. Im Stadtgebiet wohnen rund 1,7 Millionen Menschen, im Ballungsraum ca 2,9 Millionen. 1890 wurde die Stadt von Cecil Rhodes als Fort Salisbury auf dem Gebiet des Shona-Chiefs Harare gegründet. 1923 bekam sie die Stadtrechte und wurde nach der Unabhängigkeit 1982 in Harare umbenannt. Die Stadt ist das Wirtschafts-, Politik-, Finanz-, Kommunikations & Handelszentrum des Landes. Neben der `University of Zimbabwe´ befinden sich einige weitere Universitäten & Colleges in der Hauptstadt. Die politischen und wirtschaftlichen Unruhen seit 2002 ließen den Lebensstandard in Harare rapide sinken.
Nationalfeiertag:18.4. – nach den 1. Demokratischen Wahlen im Februar 1980 erhielt Simbabwe am 18.4.1980 seine Unabhängigkeit.
Geschichte:

Vor etwa 2000 Jahren besiedelten die Bantu und Shona das Plateaugebiet des heutigen Simbabwe. Einer der bedeutendsten Bauten aus dieser Zeit und zugleich Namensgeber des Landes ist „Groß-Simbabwe“ – näheres unter „Kultur“. Reger Handel mit der ostafrikanischen Küste durch muslimische Händler führte zu großem Reichtum.

Im 16. Jahrhundert kamen mit den Portugiesen die ersten Europäer ins Land. 1837 eroberten die Ndebele das Shona-Land. In den 1890er eroberten die Briten unter Cecil Rhodes das Gebiet, gingen u.a. mit einem Ndebele König einen Packt ein, indem sie gegen Geld, Waffen und Zucker Schürfrechte für das ehemalige Shona Land erhielten. Die Briten zwangs-siedelten die indigene Bevölkerung von fruchtbaren in sandiges, unfruchtbares Land, beuteten deren Bodenschätze (Erz, Diamanten, Platin, Gold, Chrom, Uran, Lithium, Schwefel) und die Menschen als Arbeitskräfte aus. Schwarze und Weiße wurden segregiert, eine Apartheidgesellschaft formte sich. Der Kampf gegen die weiße Minderheit prägt das Land politisch bis heute. 1896-1987 starben Tausende beim 1. Versuch (dem Chimurenga) sich gegen den Kolonialismus zu wehren. Nach Rhodes benannt entstand die Kolonie Rhodesien, die 1911 in Nordrhodesien (heute Sambia) und Südrhodesien (Simbabwe) geteilt wurde. 1923 wurde Südrhodesien eine selbstverwaltete Siedlungskolonie. Mit dem Landgesetz von 1930 wurde das fruchtbarste Gebiet den weißen Siedlern zugesprochen. Die indigene Bevölkerung musste mit ihrer Landwirtschaft in unfruchtbare Gebiete weichen. Die Besetzung dauerte bis 1980 an.

In den 1960ern formierte sich ein Nationalismus gegen die Kolonialherrscher, Robert Mugabe war eine der führenden Figuren. Ein Geheimdienst wurde gebildet, der bis heute Oppositionelle gewalttätig verfolgt. 1965 erklärten die weißen Siedler unterstützt von der südafrikanischen Apartheit Regierung ihre Unabhängigkeit, die von Großbritannien nicht anerkannt wurde. Weiters orientierte sich Zensuswahlrecht an Bildung und Einkommen, nicht jedoch an der Hauptfarbe. Trotzdem konnten viele zehntausende Schwarze aufgrund von Armut und fehlender Bildung nicht wählen. Im Februar 1980 gab es die 1. demokratisch abgehaltenen Wahlen, am 18. April 1980 feierte Zimbabwe seine Unabhängigkeit. Premierminister wurde Robert Mugabe mit seiner Partei Zimbabwe African National Union-Patriotic Front (ZANU-PF), 1987 wurde er Präsident. Die anfängliche Euphorie wandelte sich rasch in Enttäuschung und Unmut über Mugabes korrupte Regierung, die die Kluft zwischen der reichen, oft korrupten Bevölkerung und den sehr Armen verstärkte. Menschenrechte und öffentliche Meinungsäußerung wurden nicht anerkannt, Verfolgung und Folter bis hin zu Ermordungen Oppositioneller standen an der Tagesordnung. Mitte der 1980er befahl er eine Säuberung der Ndebele, wo er politische Gegner vermutete, rund 20.000 Menschen wurden in diesen 5 Jahren ermordet und in Minen und Massengräbern verscharrt.

Landessprache:Simbabwe hat seit der Verfassungsänderung 2013 16 offizielle Sprachen. Englisch ist die Amtssprache in Simbabwe, genutzt im Schul- und Justizsystem. Zu den indigenen Sprachen zählen die Bantu-Sprachen Shona (gesprochen von 70% der Bevölkerung) und Ndebele (gesprochen von 20%) sowie 13 Sprachen ethnischer Minderheiten. Weniger als 2,5% (hauptsächlich Weiße) bezeichnen Englisch als ihre Muttersprache. Medien werden in Shona, Sindebele und Englisch produziert. Viele SimbabwerInnen beherrschen – wie so viele AfrikanerInnen – mehrere Sprachen. Die mündliche Weitergabe von Wissen ist ein großer kultureller Schatz Afrikas.
Bevölkerung:

Ca. 16,53 Millionen Einwohner (2017), ca. 70% Shona, 20% Ndebele, 6% Chewa, der Rest besteht aus Tonga, Tsonga, Venda, eine kleine Gruppe von Menschen mit europäischer und simbabwischer Herkunft sowie vom indischen Subkontinent; Mitte des 20. Jahrhunderts gab es ca 5% weiße Kolonialbevölkerung aus Großbritannien & Südafrika – heute sind es weniger als 20.000 Europäer. Ca. 3 Millionen Simbabwer leben im Ausland. Zwischen 1987 bis 2001 sank die Lebenserwartung rapide von 60 auf 44 Jahre, bis 2016 stieg sie wieder auf 61 Jahre. Das Bevölkerungswachstum beträgt 2,2%, Frauen bekommen durchschnittlich 3,97 Kinder, knapp 39% der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, der Altersdurchschnitt beträgt 20 Jahre (in Österreich 42,5 Jahre). HIV/Aids ist ein großes Problem, zwar konnte die Infizierungsrate zwischen den 1990ern bis 2007 halbiert werden, jedoch sind fast 80% der Jugendlichen und Frauen infiziert, immer mehr Aids-Waisen sind auf sich allein gestellt und von starker Armut betroffen.

Rund 11 Millionen Simbabwer leben am Land ohne Elektrizität oder fließend Wasser. Krankenhäuser im ganzen Land sind oft baufällig und schlecht ausgestattet.

Zwar gibt es seit 2005 ein „Frauenministerium“, jedoch unterdrückt das zutiefst patriarchale System sowie das Gedankengut der weißen Siedler & Missionare Frauen noch immer. Vor allen in den frühen 1980er Jahren waren Übergriffe auf und Verhaftungen von tausender alleinstehenden oder berufstätigen Frauen keine Seltenheit. Häusliche Gewalt, Kinderehen, Tabu der Menstruation und Mangel an Hygieneprodukte sowie Illegalität von Homosexualität sind weitere schwerwiegende Gesellschaftsprobleme.

Kultur:

Simbabwe ist berühmt für seine Höhlenzeichnungen der San sowie Steinbauten des Munhumutapa Reiches. Die Kultur der San bestand in Simbabwe etwa bis 1000 n. Chr. (heute leben noch rund 1000 San in Simbabwe). San bedeutet „jene, die etwas vom Boden auflesen“, sie waren Jäger und Sammler. Ihre Höhlenmalereien in den Matobo Hills werden auf 10.000 bis 2000 Jahre alt geschätzt. Die filigranen, sehr detailliert & schattiert gemalten Zeichnungen stellen Tiere & Menschen sowie Jagd- & Alltagsszenen, Schamanismus, Methapern & Symbolismus in verschiedenen Malstilen dar.

Groß-Simbabwe ist eine Ruinenstadt und ehemalige Hauptstadt des Munhumutapa Reiches. Die bis zu 10m hohen Steinwänden aus Granitstein-Ziegel wurden ohne Mörtel gebaut wurden. In seiner Blütezeit hatte die Stadt zwischen dem 11. & 15. Jahrhundert bis zu 18.000 EinwohnerInnen. Als politisches Machtzentrum genutzt war es reich an Rinderzucht, Gold- & Fernhandel. Viele Bewohner waren Künstler und Steinmetze. Der Name „große Häuser aus Stein“ leitet sich vermutlich von der Sprache der Shona ab und ist Namensgeber des Landes – dzimba = Häuser, mabwe = Steine. Der in den Ruinen gefundene Simbabwe-Vogel aus Speckstein zierte ab 1932 südrhodesische Münzen und ist bis heute Wappentier der Nationalflagge.

Nach dem Ende von Groß-Simbabwe entstanden Khami der Torwa Dynastie zwischen 1450 – 1650 sowie Danangombe der Rozwi Dynastie im 17./18. Jahrhundert. Auch diese Bauten wurden aus tausenden Steinen ohne Mörtel gebaut und stehen größtenteils bis heute.

Groß-Simbabwe gehört ebenso wie Khami, den Matobo Hills Höhlenmalereien, dem Mana Pools Nationalpark & den Viktoria Fällen zum Unesco Weltkultur- bzw. Weltnaturerbe.

Steinmetzkunst und Bildhauerei sind bis heute bedeutende Formen des kreativen Ausdrucks, ebenso wie Schriftstellerei, Malerei & Musik. Die Nationalgalerie in Harare ist ein großer Förderer lokaler KünstlerInnen.

Religionen:Ca 87,5% Christen (75% anglikanisch, 8% röm.-katholisch, methodistisch), 4% traditionelle afrikanische Religionen & Schamanismus (wie Mashawe oder die Verehrung von Himmelsgott Mwari), wobei auch ein Großteil der Christen traditionelle Religionen praktiziert & diese in Messen durch Rituale, Lieder, Tänze oder traditionelle Ikonographie integriert, 1% Muslime, je 0,1% Buddhismus, Hinduismus, Judentum, Bahaitum. In Simbabwe herrscht Religionsfreiheit.
Bildung:Nach der Unabhängigkeit 1965 wurde in das Bildungssystem investiert & hat einen der höchsten Bildungsstandards Afrikas. Die Alphabetisierungsrate beträgt 91,7% (84,6% bei Frauen, 88,5% bei Männern – 90,4% bei Jugendlichen, 88,7% bei Erwachsenen, 81,1% bei ab 65jährigen) laut UNESCO Institute for Statistics. Das Schulsystem beginnt mit einer 2-jährigen Vorschule, 7 Jahre Volksschule, 6 Jahre Höhere Schule. Es gibt 7 staatliche & 4 kirchliche Universitäten. Die University of Zimbabwe (1952) ist die älteste Universität. Aufgrund von hoher Schul- & Uniformgebühren ist Bildung sehr teuer, viele wohlhabende Eltern schicken ihre Kinder auf Privatschulen & später auf renommierte Universitäten im Ausland. In den 1980er Jahren wurde das Bildungssystem massiv gefördert, brach jedoch in den 2000ern rapide ein.
Wirtschaft:

BIP 2017: 17,6 Milliarden US-$, BIP/Kopf 2017: 1,185 US-$

Die Hauptwirtschaftszweige des Landes bestehen aus Minenarbeit (Erz, Gold, Kohle, Platin, Kupfer, Diamanten) sowie der Produktion von Tabak, Mais, Baumwolle, Zitrusfrüchte, Weizen, Kaffee, Textil, Stahl, Chemikalienherstellung und Tierzucht (Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel und Rinder) sowie Tourismus (weißer Siedler machten vor dem Ende der Apartheit gerne Urlaub in Hotels weißer Simbabwer). Bis heute wird vermutet, dass viele Bodenschätze wie Diamanten aus dem Land geschmuggelt werden zum Profit einiger weniger. 2016 wurde bekannt, dass Erträge aus Diamantenabbau von bis zu 15 Milliarden (!) US$ nicht auffindbar waren, was die sozioökonomische Situation der Bevölkerung nicht einfacher macht. Private Firmen müssen sehr hohe Steuern zahlen, während Staatliche stark gefördert werden.

Simbabwe exportiert Baumwolle, Tabak, Gold, Ferrolegierung und Elfenbein.

Die korrupte Regierung füllte zwar ihre eigene Tasche, investierte aber weder in Wirtschaft, noch in Bildung, Dürrekatastrophen taten ihr Übriges. Ende der 1990er kam es zum wirtschaftlichen Zusammenbruch. Auch tausende Junglehrer wurden entlassen. Von 1998 bis 2008 halbierte sich die Wirtschaftsleistung, Zölle fielen, 2008 kamen alle Wirtschaftsbereiche nahezu dem Erliegen. Die Währung kollabierte, die Arbeitslosigkeit schätzte man 2009 auf 95%, zehntausende illegal gebaute Häuser wurden vernichtet, mehr als 750.000 Menschen wurden obdachlos, in der Hauptstadt wurden 10.000 Straßenkinder, Straßenhändler und Obdachlose sowie 25.000 Bergleute unter dem Deckmantel der „Reinigung Unordnung stiftender Elemente“ festgenommen. Die Rundfunkempfangsgebühren wurden um das 2.500-fache erhöht. Die Landreform wurde von Mugabes Regierung jahrelang verzögert, erst im Jahr 2000 wurden mehr als 4.000 weiße Bauern enteignet, das Land größtenteils Mugabe und seinen Parteifunktionären zugesprochen und war großteils nicht mehr fruchtbar. Rund ¼ der Bevölkerung kann sich heute ohne internationale Hilfsprogramme nicht mehr ernähren, 2015 waren 44,7% unterernährt. Der Gold- und Tabakexport brach rapide ein, die massive Abwanderung sowohl der weißen als auch schwarzen Bevölkerung hält bis heute an.

Währung:Seit 20.02.2019 RTGS-Dollar = Real Time Gross Settlement/Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem (Bis 1980 Rhodesien-Dollar, bis 2015 Simbabwe Dollar, ab Oktober 2016 Schuldscheine zur Wirtschaftsstabilisierung).

Quellen: Auswärtiges Amt.de/Bundesregierung.de/Wikipedia

WGT 2021 VANUATU – LÄNDERINFORMATIONEN

Land:Vanuatu – ehem. Neue Hebriden – auf Bislama: Ripablik Blong Vanuatu
Geographie:Vanuatu ist ein Inselstaat von Melanesien im Südpazifik. Er besteht aus über 80 Inseln, von denen 65 bewohnt sind. Die größtenteils vulkanische Inselgruppe erstreckt sich über 900 km von Norden nach Süden, auf einer Fläche von rund 14.500 km².
Hauptstadt:Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum des Landes ist die Hafenstadt Port Vila mit über 51.000 Einwohner*innen. Sie liegt auf der Insel Éfaté.
Staatsform:parlamentarische Republik
Nationalfeiertag:30. Juli 1980 – Tag der Unabhängigkeit von Frankreich und dem Vereinigten Königreich
Staatsoberhaupt:Seit Juli 2017 Präsident Tallis Obed Moses
Geschichte:Die Inseln von Vanuatu sind schon seit Jahrtausenden bevölkert. Die ältesten Funde werden auf das Jahr 2000 v. Chr. datiert. Der portugiesische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós erreichte 1606 die Inselgruppe und vereinnahmte sie im Namen des spanischen Königs und der katholischen Kirche. Ab 1887 standen die Inseln offiziell unter britisch-französischer Kolonialherrschaft. 1906 erfolgte die Gründung des Kondominiums Neue Hebriden. Am 30. Juli 1980 erlangte der Inselstaat seine Unabhängigkeit. Die 1990er Jahre waren geprägt von politischer Instabilität, was zu einer Dezentralisierung führte.
Landessprachen:Ca. 110 Sprachen, höchste Sprachdichte weltweit; neben Bislama gelten auch Englisch und Französisch als Amtssprachen. Bislama entwickelte sich aus gebrochenem Englisch, Französisch und den traditionellen Sprachen
Bevölkerung:2017 zählte Vanuatu rund 276.000 Einwohner*innen; die meisten sind melanesischer Abstammung mit einer polynesischen Minderheit auf den abgelegenen Inseln
Kultur:Die Bevölkerung von Vanuatu nennt sich selbst Ni-Vanuatu. Sie haben eine enge Beziehung zu Land, mit dem sie auf gewisser Weise verschmelzen. Kulturelle Identität und traditionelle Werte nehmen einen großen Stellenwert ein. Bekannt ist Vanuatu für seine Tradition des Kava-Trinkens (der Saft aus der Kava-Wurzel gilt als natürliches Entspannungsmittel) und dem Nagol (Landtauchen), der ursprünglichen Form des Bungee Jumpings.
Religion:31,4% presbyterianische Kirche; 13,4% anglikanische Kirche; 13,1% römisch-katholisch; 10,8% Siebenten-Tags-Adventisten; 13,8% andere christliche Konfessionen; daneben gibt es noch etliche einheimische Glaubensrichtungen, zu denen sich aber nur noch 5,6% der Gesamtbevölkerung bekennen. Die bedeutendsten sind Cargo-Kulte wie die John-Frum-Bewegung und die Prinz-Philip-Bewegung.
Klima:Auf Vanuatu sind die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt. Die Inseln haben tropisches, im Süden subtropisches Klima. Die Durchschnittstemperatur liegt bei 28°C. Vanuatu kann jedes Jahr mit durchschnittlich 8 bis 10 Zyklonen rechnen. Der Inselstatt ist stark vom Klimawandel betroffen.
Flora und Fauna:Vanuatu besitzt traumhaft schöne schwarze und weiße Sandstrände, Korallenriffe mit einer Artenvielfalt an bunten Fischen und Seevögeln. Es gedeihen Mangroven und Kokospalmen an den Küsten. Auf den nördlichen Inseln befindet sich immergrüner tropischer Regenwald. Auf den südlichen Inseln dominieren Trockenwälder und Savannen.
Wirtschaft:Die Wirtschaft von Vanuatu besteht überwiegend aus Landwirtschaft, Tourismus und Fischerei. Zu den wichtigsten Kulturpflanzen gehören Kokospalmen, Erdnüsse, Bananen und Mais, die hauptsächlich für den Inlandsbedarf kultiviert werden. Es existieren keine nennenswerten Bodenschätze. In Vanuatu gibt es keine Einkommenssteuern, Körperschaftssteuern oder Kapitalertragssteuern. Der Staatshaushalt wird durch Einfuhrsteuern, die Mehrwertsteuer (12,5 %) und durch diverse Gebühren finanziert.
Währung:Bezahlt wird auf Vanuatu mit Vatu (VUV). 1 Euro entspricht ca. 127 VUV; auch der traditionellen Tauschhandel wird noch praktiziert

Quellen: Auswärtiges Amt.de/Bundesregierung.de/Wikipedia, www.laender-lexikon.de, www.wetterkontor.de

WGT 2022 ENGLAND, WALES UND NORDIRLAND – LÄNDERINFORMATIONEN

Land:England, Wales und Nordirland (EWNI) – sind zusammen mit Schottland Teile des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland.
Geographie:In vielerlei Hinsicht werden England, Wales und Nordirland durch ihre Küsten definiert, umgeben und geformt vom Wasser. Mit weniger als 165.000 Quadratkilometern sind die drei Länder klein (ungefähr 80. Platz in der Welt).
Hauptstädte:England: London, mit 8,96 Millionen Einwohner*innen (Stand 2019)
Wales: Cardiff, mit 366.903 Einwohner*innen (Stand 2019)
Nordirland: Belfast, mit 343.000 Einwohner*innen (Stand 2019)
Staatsform:Das Vereinigte Königreich ist eine Union aus den vier Landesteilen England, Wales, Schottland und Nordirland und eine parlamentarische Monarchie. Nordirland und die Metropolregion London besitzen seit dem 1. Juli 1998, Wales seit 1999 eigene dezentrale Regionalparlamente und -regierungen. England hat weder ein Landesparlament noch eine Landesregierung. Deren Aufgaben werden vom Parlament und der Regierung des Vereinigten Königreiches wahrgenommen
Staatsoberhaupt:König Charles III.
Nationalfeiertage:Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland hat gegenwärtig keinen gemeinsamen offiziellen Nationalfeiertag.
England: 23. April, St. George’s Day nach dem Heiligen St. Georg
Wales: 1. März, St. David’s Day (englisch) bzw. Dydd Gŵyl Dewi (walisisch) zu Ehren des walisischen Schutzpatrons, dem Heiligen David; ist jedoch kein arbeitsfreier Tag
Nordirland: 12. Juli, Orangemen’s Day (dt. Oranier-Tag), erinnert an die Schlacht am Boyne im Jahr 1690. Damals siegte Wilhelm III. von England mit einer militärischen Übermacht über Jakob II. Die Schlacht gilt als symbolischen Triumph der Protestanten über die Katholiken. Aufgrund dessen wird der Feiertag nicht von allen Nordiren begangen.
Geschichte:Das Verhältnis zwischen England, Wales und Nordirland war nicht immer einfach oder friedlich. Im 13. Jahrhundert erlebte Wales Unterdrückung und Eroberung durch König Edward I. Die walisische Sprache war lange verboten. Bis heute stellt sie einen grundlegenden Aspekt der walisischen Identität dar. Seit 2011 gilt sie als offizielle Sprache. Seit 2007 hat Wales eine eigene Regierung mit bestimmten Funktionen, die vom Westminster-Parlament an die Hauptstadt Cardiff übertragen wurden.
Im 16. Jahrhundert begann die Kolonialisierung Irlands unter Heinrich VIII. Gezielt wurden königstreue Protestanten aus Schottland angesiedelt. Die Teilung Irlands und die Gründung von Nordirland fand 1921 nach dem irischen Unabhängigkeitskrieg statt. Die Mehrheit der Unionist*innen im Norden Irlands beschloss im Vereinigten Königreich zu bleiben und sich keinem Vereinigten Irland anzuschließen. Dies führte zu zivilen Unruhen die 1968 in Gewalt mündeten. Terrorwellen erschütterten Nordirland, Irland und England. Mehr als 3000 Menschen verloren dabei ihr Leben. Am 10. April 1998 wurde der Krieg durch das Karfreitagsabkommen beendet.
Landessprachen:Englisch; amtlich regional: Kornisch (eine dem Walisischen und Bretonischen nahe verwandte keltische Sprache), Ulster Scots, Gälisch und Walisisch
Bevölkerung:Mit ungefähr 65 Millionen Menschen steht das Vereinigte Königreich nach Russland und Deutschland hinsichtlich Bevölkerung in Europa an dritter Stelle.
Kultur:Migration führte zu einer reichen multiethnischen Kultur. Bekannt sind die Brit*innen vor allem für ihren typischen schwarzen Humor, die Verehrung der Royal Family und ihre Teekultur. Werke der britischen Literatur, Kunst und Musik prägten die ganze Welt. Besonders einflussreich waren die Brit*innen weltweit in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Nicht zuletzt sind einige Sportarten, die in Großbritannien entstanden sind, aus der heutigen Sportwelt nicht mehr wegzudenken, wie zum Beispiel Fußball.
Religion:Die meisten Menschen im Vereinigten Königreich verstehen sich als Christen (ca. 38%), davon sind 12% anglikanisch, 7 % römisch-katholisch, 2% presbyterianisch, 1% methodistisch, 0,5% baptistisch, 6% Islam, 0,5% Judentum und 3% andere. 52% der Bevölkerung ist konfessionslos.
Klima:Der Golfstrom sorgt für ein gemäßigtes Klima, aber auch für das bekannte feuchte, nebelige Inselwetter mit dem weichen Licht und den langen Dämmerungsperioden
Flora und Fauna:England, Wales und Nordirland gehören zur atlantischen Region der Laub- und Mischwaldgebiete. In den Gebirgen sind Moore und Bergweiden weit verbreitet. Die ursprüngliche auch in Großbritannien heimischen Wölfe und Wildschweine wurden völlig ausgerottet. Die traditionelle Treibjagd auf Füchse sorgt alljährlich für Kontroversen.
Wirtschaft:England zählt zu den am stärksten deregulierten Volkswirtschaften der Welt. Wales hat reiche Vorkommen an Kohle, Eisen, Kupfer, Kalk, Schiefer, Blei, Zinn, Zink und Silber. Die küstennahen Vorkommen an Kohle, Eisen und Kalk haben die Region im 18. und 19. Jahrhundert zu einem der wichtigsten Schauplätze der Industriellen Revolution werden lassen. Nordirland: war wie die Republik Irland sehr stark von Auswanderung geprägt. Es gab kaum größere Investitionen aufgrund der ethnisch-konfessionellen Konflikte im 20. Jahrhundert. 1991 belief sich das Bruttoinlandsprodukt auf 81 Prozent des Durchschnitts im Vereinigten Königreich; die Arbeitslosigkeit war hoch. Seit 1997 wird mehr investiert und die Wirtschaft wächst stärker.
Im vergangenen Jahr ist die britische Wirtschaft insgesamt um 9,9 Prozent geschrumpft. So stark schrumpfte das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. In den 30 Jahren zuvor, hatte sich die Wirtschaftsleistung Großbritanniens mehr als verdoppelt. Gleichzeitig verdoppelte sich auch die Zahl derer, die nicht einmal einfache Lebensstandards erreichen. 2018 lag der Anteil der von Armut bedrohten Personen in Großbritannien bei rund 23,1 Prozent.
Währung:Pfund Sterling = GBP (Great Britain Pound). Ein Euro entspricht 0,859 GBP.

Quellen: Wikipedia, World Day of Prayer International Committee, Inc.; https://www.faz.nethttps://www.college-contact.comhttps://www.rastlos.comhttps://de.statista.com

WGT 2023 Taiwan – LÄNDERINFORMATIONEN

Land: Taiwan, früher (Ilha) Formosa, offizieller Staatsnamen ‘Republik China’
Geographie: Der Inselstaat Taiwan liegt zwischen Japan und den Philippinen vor dem chinesischen Festland. Er besteht aus einer Hauptinsel und über 100 weiteren Inseln. Zwei Drittel der Hauptinsel bestehen aus Bergwald. Der höchste Berg Taiwans, der Yu Shan (dt. Jadeberg), erreicht eine Höhe von fast 4.000 Metern und ist der höchste Gipfel in Nordostasien. Das westliche Drittel der Insel besteht aus Ebenen, Becken, Hügeln und Plateaus. Dank der einzigartigen geografischen Gegebenheiten und des günstigen Verkehrsnetzes können die Menschen in Taiwan innerhalb von ein bis zwei Stunden die Bergwälder oder die Meeresküsten erreichen.
Aufgrund seiner Lage im Feuerring werden Taiwan und die umliegenden Inseln jedes Jahr von etwa 1.000 spürbaren Erdbeben erschüttert. Glücklicherweise führen sie nur selten zu schweren Katastrophen. Im vergangenen Jahrhundert erreichten nur 12 Erdbeben eine Stärke von 6,2 auf der Richterskala. Das letzte schwere Erdbeben der Stärke 7,3 ereignete sich am 21. September 1999 mit mehr als 13 000 Toten und Vermissten.
Heiße und kalte Quellen mit unterschiedlichem Gehalt an verschiedenen Mineralien sind im ganzen Land zu finden, sogar in Flüssen und Meeren.
Hauptstädte: Die Hauptstadt Taipeh mit rund 2,7 Mio. Einwohner*innen liegt im Norden Taiwans. Andere große Städte erstrecken sich entlang der Westküste.
Staatsform: Republik; Unabhängigkeitsfrage: Taiwan ist ein de facto souveräner, demokratischer Staat, mit eigener Armee, eigener Verfassung und eigener Regierung. Laut seiner Verfassung von 1946 umfasst das Staatsgebiet der Republik China (Taiwan) aber immer noch das chinesische Festland. Eine Verfassungsänderung würde einer formalen Unabhängigkeitserklärung gleichkommen und einen chinesischen Angriff provozieren. Auf dem Papier wurde der Bürgerkrieg nie beendet und China hat zwei Regierungen. Die Volksrepublik China strebt eine Vereinigung mit Taiwan an und zwingt andere Staaten durch das UN-ratifizierte „Ein-China-Prinzip“ dazu, Taiwan nicht anzuerkennen. Aktuell wird Taiwan daher nur von 14 Staaten weltweit, einschließlich des Vatikans, anerkannt.
Staatsoberhaupt: Staatspräsidentin Dr.in Tsai Ing-wen
Nationalfeiertage: 10. Oktober, Wuchang-Aufstand 1911: der Aufstand stellt den Beginn der republikanischen Ära Chinas dar und das Ende des chinesischen Kaiserreichs, dem langlebigsten politischen System der Menschheit.
Geschichte: Seit der Antike sind menschliche Aktivitäten bekannt (vor etwa 50.000 Jahren); ältestes menschliche Fossil, der Tso-chen Man wird auf etwa 20.000 Jahre datiert. Entdeckung durch die Portugiesen im 16. Jhdt. 1624 landeten die Holländer im südlichen Taiwan. Kurze Zeit später besetzten die Spanier den Norden Taiwans. Nachdem die Niederländer die Spanier vertrieben hatten, nutzten sie Taiwan als Vertriebszentrum für ihren internationalen Handel und exportierten Reis, Zucker, Hirschleder und Gewürze in verschiedene Regionen Ostasiens.
Im Jahr 1662 vertrieb Cheng Cheng-Kung – auch bekannt als Koxinga – aus dem Ming-Reich die Niederländer. Er und seine Nachkommen gründeten das Königreich Tungning in Taiwan. Die Herrschaft der Koxinga-Familie in Taiwan dauerte etwas mehr als zwei Jahrzehnte, bevor das Qing-Reich die Insel übernahm. Im Jahr 1895 trat das Qing-Reich Taiwan mit dem Vertrag von Shimonoseki an Japan ab, womit die 50-jährige japanische Herrschaft begann. Die Herrschaft Japans endete mit der Niederlage im 2. Weltkrieg. Im Namen der Alliierten wurde Taiwan unter die administrative Kontrolle der Regierung der Republik China (ROC) gestellt. Aufgrund kultureller Unterschiede und der extremen politischen und wirtschaftlichen Politik der herrschenden Regierung kam es zu Konflikten und Unruhen, die am 28. Februar 1947 zur Niederschlagung eines Aufstandes zwischen einheimischen Taiwanern und Beamten sowie Militärangehörigen der ROC führten. (Kritischere Stimmen in Taiwan sprechen vom „228 Massaker“). Es folgten Säuberungen, unrechtmäßige Verhaftungen und die Ermordung von mehr als 20.000 taiwanesischen Eliten. 1949 verlor Chiang Kai-shek, der Führer der nationalistischen Partei Chinas und die ROC-Regierung den Bürgerkrieg in China gegen die Kommunistische Partei und flohen 1949 mit über 1 Mio. Chinesen nach Taiwan. Das Chiang-Regime verhängte das Kriegsrecht, das bis zu 38 Jahre andauerte.
Die Republik China (Taiwan) war Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und saß von 1949 bis 1971 als EINZIGE Vertretung Chinas in der UN. Im Jahr 1971 erkannten die Vereinten Nationen die Volksrepublik China offiziell als “einzige legitime Vertretung Chinas bei den Vereinten Nationen” an. Infolge dessen verlor die ROC-Regierung ihren Sitz in den Vereinten Nationen.
Landessprachen: Mandarin, dessen Verwendung von der Regierung ab 1946 erzwungen wurde, ist die am häufigsten verwendete Sprache („Nationale Sprachbewegung“, mehr als 40 Jahre wurde der Gebrauch anderer Sprachen und Dialekte verboten), heute gilt Taiwan als mehrsprachige Gesellschaft mit den Dialekten der frühen Siedler, Taiwanesisch und Hakka, und 16 offiziell anerkannten Sprachen der indigenen Völker (seit 2017).
Bevölkerung: Mit einer Bevölkerung von etwa 23,6 Millionen Menschen ist Taiwan ein dicht besiedeltes multiethnisches Land, dessen Bevölkerung mehrheitlich aus Nachkommen von Einwanderern aus China besteht. Indigene Gruppen machen mit etwa 570.000 Menschen ca. 2 % der Bevölkerung aus.
Kultur: Die vier wichtigsten Feiertage in Taiwan sind das Frühlingsfest, das Drachenbootfest, das Grabsäuberungsfest und das Mondfest. Die Taiwaner*innen sind von herzlicher Natur. Die Menschen begrüßen sich oft mit der Frage: “Hast du schon gegessen?” Freundliche Gastfreundschaft gehört ebenfalls zu den Merkmalen der Taiwaner*innen.
Religion:
Chinesischer Volksglaube (43,8 %), Buddhismus (19,9 %), Taoismus (16,6 %), Protestantismus (5 %), Katholizismus (1,5 %), Islam (0,2 %) und in geringer Zahl das Judentum und die griechisch-orthodoxe Kirche
Klima: Taiwan liegt im Schnittpunkt zwischen den Tropen und Subtropen. Die Temperatur kann im Sommer, von Mai bis Oktober, bis zu 38 Grad Celsius erreichen. Die Taifune bringen reichlich Niederschlag, aufgrund der Überbebauung kommt es in bestimmten Bergregionen häufig zu Schlammlawinen, die große Verwüstungen anrichten. Im Winter, von Dezember bis Februar, ist das Land in der Regel von Dürren betroffen, die Temperatur kann unter 10 Grad Celsius sinken.
Flora und Fauna: Die einzigartige Geographie der Insel und die klimatischen Bedingungen haben zu einer beträchtlichen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten geführt. Die Verteilung der verschiedenen Baumarten, von Laubbäumen bis zu Nadelbäumen, ist ebenfalls auf die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zurückzuführen. Die Wälder beherbergen über 250.000 Arten, die 3,8 % aller Arten der Welt ausmachen. Außerdem hat Taiwan einen hohen Anteil an endemischen Tierarten (64 % der Säugetiere und 13 % der Vogelarten). Leider stehen einige von ihnen auf der Liste der bedrohten Arten. In Taiwan gibt es neun Nationalparks. Unter ihnen zieht der Taroko-Nationalpark mit seiner herrlichen Schluchtenlandschaft die meisten Touristen an. Der South Penghu Marine National Park und der Dongsha Atoll National Park bewahren die wertvollen Küsten- und Meeresressourcen.
Wirtschaft: Taiwan zählt zu den “vier asiatischen Tigern”. Die Wirtschaft florierte während dem Chiang-Regime. Trotz der aktuellen schwierigen internationalen Situation unterhält Taiwan weiterhin wirtschaftliche Handelsbeziehungen mit vielen Ländern. Der Dienstleistungssektor stellt den größten Teil der taiwanesischen Arbeitskräfte. Im Jahr 2020 lag das BIP bei über 6.690 Milliarden US-Dollar, das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen bei 24.471 US-Dollar. Die Energie- und Rohstoffversorgung wird zu etwa 90 % importiert. Wichtigste Exportprodukte sind Elektrogeräte. Zu den Hightech-Industrien gehören Kerntechnologien wie Halbleiterscheiben, integrierte Schaltkreise, das „Internet der Dinge“ und künstliche Intelligenz.
Währung: Neue Taiwan-Dollar (im Chinesischen Xin Taibi) 1 EUR = 31,35 TWD

WGT 2024 PALÄSTINA – LANDINFORMATIONEN

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Geographie:Der 1988 von der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO ausgerufene Staat Palästina umfasst die Westbank, Gaza und Ost-Jerusalem.
Gesamtfläche: 6.200 km² – davon Gaza: 365 km² (im Vergleich: Salzburg mit 7.000 km²)
Hauptstadt:Der Verwaltungssitz befindet sich in Ramallah / Ost-Jerusalem wird als Hauptstadt beansprucht
Staatsform:Von 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen erkennen 138 den Staat Palästina als unabhängigen Staat an. Für Österreich hat Palästina den Status eines Völkerrechtssubjekts.
Mit dem Oslo II-Abkommen 1995 wurde die Westbank in drei Zonen aufgeteilt: Zone A (18 %) kontrolliert von Palästinensischer Autonomiebehörde; Zone B (22 %) gemeinsame Kontrolle durch
israelische und palästinensische Behörden; Zone C (60 %), Kontrolle nur durch israelische Armee.
Nach internationalem Recht ist Ost-Jerusalem integraler Bestandteil der besetzten Gebiete.
Nationalfeiertag:15. November: Tag der Unabhängigkeit
Staatsoberhaupt:Präsident Mahmoud Abbas Abu Mazen
Geschichte:538 – 332 v. Chr.: Persische Epoche
332 – 63 v. Chr.: Hellenistische Epoche
63 v. Chr. – 324 n. Chr.: Römische Epoche
324 – 638 n. Chr.: Byzantinische Epoche
638 – 1516: Islamische Epoche und Zeit der Kreuzzüge
1516 – 1917 unter türkisch-ottomanischer Herrschaft
1923 – 1948 unter britischem Mandat
29. November 1947: UNO Resolution Nr. 181 Teilung; ca. 57% wurde zum jüdischen Staat mit 600.000 Menschen, 43% des Landes zu Palästina mit 1,2 Millionen Menschen
14.5.1948 Staatsausrufung Israels
1948 – 1949: Nach der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel griff eine Allianz bestehend aus arabischen Staaten (Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak) am 15. 4.1948 den neuen Staat an.
Juni 1949: Waffenstillstand
1967: Sechstagekrieg oder Junikrieg; Dieser Krieg fand zwischen den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien und Israel statt und dauerte vom 5. bis zum 10. Juni 1967. Im Verlauf des Krieges erlangte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem. 
1987 und 2000: Erste und zweite Intifada
1993: Erste Oslo-Friedensgespräche
2006: Demokratische Wahlen in Palästina werden nicht anerkannt
Landessprache:Arabisch
Bevölkerung:14,3 Mio. weltweit, davon: 5,35 Mio. im Staat Palästina, 1,7 Mio. im Staat Israel, 6,4 Mio. in arabischen Ländern und ca. 1 Mio. in anderen Ländern. Ein Drittel der Menschen in Palästina ist jünger als 15 Jahre. (Stand 2022)
Das UN-Hilfswerk UNRWA wurde 1949 gegründet und kümmert sich seitdem um palästinensische Flüchtlinge und ihre Nachkommen. Heute sind bei der UNRWA knapp 5,9 Mio. Menschen registriert. 1/3 lebt in registrierten Flüchtlingslagern in Jordanien, Syrien, Libanon und Palästina (Westbank, Gaza, Ost-Jerusalem), 2/3 sind weltweit verstreut
Bildung:Analphabeten: 2,3 %; Schulen: 3000, Lehrer*innen: 60.000, Schüler*innen: 1,4 Mio.
Kultur:Zählen sich zum arabischen Volk; eine semitischsprachige Ethnie in Vorderasien und Nordafrika, die überwiegend in den arabischen Ländern beheimatet ist.
Die ursprünglichen Araber sind Bewohner*innen der Arabischen Halbinsel
Religion:98% sunnitische Muslime, ca. 1,2% Christ*innen
Klima:Subtropen der nördlichen Hemisphäre
Flora und Fauna:Sehr vielfältig, von Wüstengebieten und mediterranen Wäldern beeinflusst
Wirtschaft:Die Wirtschaftslage ist prekär; die Wirtschaft von ausländischen Hilfen abhängig. Der Dienstleistungssektor ist der größte Bereich mit 63,3% der Erwerbstätigen, danach kommt mit rund 30% der Produktionsbereich und mit 6% die Landwirtschaft. Die Ausfuhr erfolgt fast zur Gänze aus dem Westjordanland, da Israel die meisten Ausfuhren aus Gaza unterbindet. Nach Israel sind Palästinas Hauptexportmärkte die VAE und Saudi-Arabien. Die Chancen, die palästinensische Wirtschaft durch Exporte nach Übersee zu beleben, ist sehr begrenzt.
Führender Exportzweig ist die Stein- und Marmorbranche (ca. 13 % der Exporte). Sie ist besonders lukrativ aufgrund der Vielfalt der Farben und Texturen der Steine und der Symbolik für Christ*innen und Muslim*innen mit dem Ursprung aus dem „Heiligen Land“. Andere Exporte sind landwirtschaftliche Produkte, vor allem Früchte, Olivenöl, Erdbeeren und Schnittblumen. Weiter werden auch Farben und Lacke sowie traditionelle Seifen und Waschmittel exportiert.
Währung:Neuer israelischer Schekel (1 EUR = 4 NIS)

Quellen:
WGT-Komitee Palätina; WGT-Komitee Deutschland; BMEIA Österreich; Wikipedia; Vertretung des Staates Palästina in Österreich; ILO; IMF – WEO; Weltbank; Wirtschaftskammer Österreich