Christinnen aus England, Wales und Nordirland haben die Liturgie für den nächsten Ökumenischen Weltgebetstag der Frauen verfasst. Im Weltgebetstagskomitee haben sich drei von vier Landesregionen des «Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland» zusammengeschlossen. Schottland, die vierte Landesregion, hat aus historischen und geographischen Gründen ein eigenes Komitee.
Neben vielen Gemeinsamkeiten weisen die Landesteile auch viele Unterschiede auf. Ihre Geschichte ist eng miteinander verbunden, wenn auch konfliktreich. Sie haben – neben Englisch – unterschiedliche regionale Sprachen, Kulturen und Regierungen.
England, Wales und Nordirland sind geprägt durch ihre Küste, die saftigen grünen Hügel, fruchtbare Böden und vor allem von einer reichen und bewegten Geschichte.
Kirchengeschichtlich gesehen, stellt die Abspaltung von der Römisch-Katholischen Kirche im 16. Jahrhundert einen zentralen Einschnitt dar. Sie führte zur Gründung der Anglikanischen Kirche, deren Oberhaupt die Queen ist.
Das vereinigte Königreich blickt auf bedeutende Entwicklungen in den Bereichen Wissenschaft, Mathematik, Medizin und Industrie zurück. Durch Seefahrt, Forschungsreisen, Piraterie, Handel und Kolonialisierung gewachsen, gehörte Großbritannien zu den ersten Industrienationen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war das Vereinigte Königreich die größte Kolonialmacht der Geschichte mit Kolonien und Protektoraten auf jedem bewohnten Kontinent. Dies führte unter anderem dazu, dass Englisch zur Weltsprache Nummer eins wurde. Die Verfasserinnen der Liturgie berichten auch über die Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonialländern und der daraus resultierenden kulturellen Vielfalt ihres Landes. Sie zeigen aber auch die Probleme, große soziale Unterschiede und die Ausgrenzung von Menschen auf.
Das Thema der Liturgie für den Weltgebetstag der Frauen 2022 ist die Verheißung Gottes, die wir im Buch des Propheten Jeremia (Jer 29,11) finden. Es ist ein „Zukunftsplan Hoffnung“ Wie kann diese Verheißung von Freiheit, Vergebung, Gerechtigkeit und Gottes Frieden ein Zeichen der Hoffnung für alle Menschen sein?
Thematisiert wird auch, welche negativen Folgen die technologischen Fortschritte auf die Umwelt hatten. Ebenfalls wird sich das Land zunehmend der Rolle im weltweiten Sklavenhandel bewusst, von dem es profitierte, der jedoch so viel Leid verursachte.